Wie uns das „Mehrwert-Kosten-Verhältnis“ bei der Realisierung unserer Passionen unterstützt

Kennst du das? Der Monat ist vorbei und du hast mal wieder kein Geld mehr für die schönen Dinge im Leben, für deine Passionen? Hast du dich schon gefragt, ob Du dein Geld in der letzten Zeit für die richtigen Dinge ausgegeben hast?

Finanzielle Ressourcen kontrollieren und Passionen maximieren

Machen wir uns nichts vor, als Passionspioniere sind wir zwar immer auf der Suche nach klugen Lösungen, um das Leben optimaler zu gestalten, aber um uns unsere Passionen zu erfüllen, braucht es letztlich einfach auch finanzielle Ressourcen. 

Deswegen solltest du Geld als eine wertvolle Ressource zur Erfüllung deiner Passionen sehen. Wir würden nicht sagen, dass mehr Geld ganz automatisch mehr Möglichkeiten zur Erfüllung deiner Passionen mit sich bringt. Es gibt genügend Menschen, die ihr hohes Einkommen für unnötige Konsumausgaben verbrauchen. Es kommt daher nicht primär auf deinen absoluten Verdienst an, sondern auf deinen Umgang damit. Kosten zum Lebenserhalt, wie zum Beispiel deine Miete, Lebensmittel & Co kannst du zwar beeinflussen und damit eine menge Geld sparen, das Einsparpotential ist aber insgesamt begrenzt und insbesondere bei Ausgaben für Lebensmittel geht es vielfach auch um die eigene Gesundheit (z. B. Billigfleisch oder Bioqualität). 

Während sich Kosten zum Lebenserhalt abgesehen von inflationsbedingten Steigerungen daher weitestgehend konstant halten, nehmen bei Einkommenssteigerungen insbesondere Konsumausgaben eine zentrale Rolle bei der Steuerung der eigenen Finanzen ein. Genau darum soll es in diesem Beitrag gehen. Wer keine Kontrolle über seine Finanzen hat, wird die Konsumausgaben bei steigendem Einkommen ebenfalls deutlich steigern.

Im ersten Schritt solltest du deinen Fokus daher auf die Konsumausgaben legen. Deine Challenge besteht nun darin, dein Leben in gewohnter Qualität zu erhalten, dabei aber am Monatsende finanzielle Ressourcen für die in dir schlummernden Passionen zu bewahren.

Das „Mehrwert-Kosten-Verhältnis“ und wie es funktioniert

Seit Jahren agieren wir nach einem „Mehrwert-Kosten-Verhältnis“. Hier stellst du dir vor größeren Konsumausgaben genau zwei Fragen:

  1. Wie hoch ist der Mehrwert für mich?
  2. Wie viel muss ich gemessen an meinem monatlichen Nettoeinkommen ausgeben?

Die Einschätzung erfolgt möglichst fundiert auf Basis der folgenden Skalen.

Skala „geschätzter Mehrwert“:

  • Wert 1: Ich brauche eigentlich nichts, habe aber gerade spontan etwas gesehen
  • Wert 2: Ich habe schon ein vergleichbares Produkt mit gleichen oder fast gleichen Features, möchte aber etwas Neues
  • Wert 3: Ich habe schon ein vergleichbares Produkt mit deutlich weniger Features
  • Wert 4: Sowas habe ich noch nicht und will es unbedingt haben, kann mir aber ein Leben ohne schon noch vorstellen
  • Wert 5: Deine Passion! Ich brauche das Produkt unbedingt und kann mir ein Leben ohne kaum vorstellen.

Skala „Anteil der Ausgabe am monatlichen Nettoeinkommen“:

  • Wert 1: bis 5% des monatlichen Nettoeinkommens
  • Wert 2: bis 10% des monatlichen Nettoeinkommens
  • Wert 3: bis 15% des monatlichen Nettoeinkommens
  • Wert 4: bis 20% des monatlichen Nettoeinkommens
  • Wert 5: über 20% des monatlichen Nettoeinkommens

Ein Blick auf die Grafik zeigt den Zusammenhang zwischen Kosten und persönlichem Mehrwert. Alle Investitionen mit einem Mehrwert-Kosten-Verhältnis von unter 1 sollten sehr kritisch betrachtet und im besten Falls vermieden werden. Je höher das Ergebnis über der 1 liegt, desto sinnvoller scheint die Konsumausgabe zu sein.

Grafische Darstellung des Mehrwert-Kosten-Verhältnisses

Ein Beispiel zum besseren Verständnis

Die Formel funktioniert für den Geringverdiener wie auch für den Millionär, da diese immer an das Nettoeinkommen gekoppelt ist. So ist sichergestellt, dass sich die Konsumausgaben egal in welcher Einkommensschicht so steuern lassen, dass genug Geld zur Realisierung der eigenen Passion übrig bleibt.

Ein Beispiel zum besseren Verständnis. Du bekommst ein monatliches Nettoeinkommen von 2.000€. Die neue Spielkonsole kommt zu einem Preis von 270€ auf den Markt und du besitzt bereits die Vorgängerversion. Normalerweise würdest du sofort ohne zu überlegen zuschlagen, aber diesmal gehst du nach dem Mehrwert-Kosten-Verhältnis vor.

Je nach Einwertung der technischen Neuerungen, bewegst du dich bei der Bewertung des Mehrwertes auf der Skala 2-3. Gehen wir mal davon aus, dass die Neuerungen überschaubar sind, sodass du dich für den Wert 2 entscheidest. Die 270€ betragen 13,5% (270/2000*100) deines Nettoeinkommes, sodass du dich in der Kosteneinwertung beim Wert 3 einordnest. Das Ergebnis ist ein Mehrwert-Kosten-Verhältnis von 0,67 (2/3). Du solltest deine Ausgabe daher nochmal überdenken. Sobald der Mehrwert in der Betrachtung auf 3 steigt, zum Beispiel weil die Neuerungen der Spielkonsole deutlich über denen der Vorgängerversion liegen, würde sich ein Kauf mit einem Verhältnis von 1 (3/3) wieder knapp rechtfertigen. Auf der anderen Seite kannst du die Spielkonsole vielleicht auch gebraucht für 200€ und damit 10% deines monatlichen Nettoeinkommes erwerben. Damit reduzierst du die Kosten-Skala auf 2 und ein Kauf würde sich auch bei einem Mehrwert von nur 2 rechtfertigen.

Einfach ausgedrückt: Je höher die Kosten, desto wichtiger ist der persönliche Mehrwert, den Du in der Konsumausgabe siehst. Bei der Formel geht es daher primär um eine Eingrenzung der größten Komsumrisiken, die der Erfüllung deiner Passionen im Wege stehen könnten. Je höher die Kosten, desto größer ist die Gefahr dein Geld als kostbare Ressource für die Erfüllung deiner Passionen zu gefährden. Daher sollte der Mehrwert entsprechend hoch sein oder du überdenkst die Konsumausgabe vielleicht nochmal, bevor du voreilig auf den Kaufen-Button klickst.

Naja und wenn es sich bei der Ausgabe um deine Passion handelt – bei uns zum Beispiel das Reisen – dann lässt sich über den Mehrwert 5 im Prinzip jede Ausgabe rechtfertigen. Davon abgesehen solltest du natürlich generell darauf achten einen guten Preis zu erzielen oder diesen durch kluge Entscheidungen bei gleichem oder ähnlichem Mehrwert möglichst zu minimieren. Ein Beispiel aus der Praxis war unsere Entscheidungsfindung für einen Camper, wobei wir bewusst von teuren Wohnmobilen Abstand genommen haben.

Ein Bewusstsein für die eigenen Ausgaben schaffen

Die Formel sowie die Herleitung der jeweiligen Skala erheben natürlich keinen wissenschaftlichen Anspruch und können nach eigenem Ermessen ausgetauscht werden. Wichtig ist die Idee dahinter und das Bewusstsein mit jedem Einkommen, egal in welcher Höhe, sinnvoll zu wirtschaften. Braucht es den neuen Fernseher wirklich oder sollte ich das Geld lieber für eine tolle Reise verwenden?

Und schon bist du genau bei der Frage: Was ist eigentlich meine Passion und wofür lohnt es sich seine finanziellen Ressourcen zu investieren? Bist du ein Techniknerd und bei jedem weiteren Pixel des neuen Fernsehers geht dein Herz auf? Dann bist du vielleicht eher bereits dafür dein hart erarbeitetes Geld auszugeben. Wenn du aber jeden Cent für dein nächstes Reiseabenteuer brauchst, dann solltest du dir den eigentlich geringen Mehrwert gegenüber deines bestehenden Fernsehers vielleicht bewusst machen und somit problemlos der ersten Versuchung widerstehen können.

Vermutlich wirst du überrascht sein, wie viel Geld du künftig pro Monat zurücklegen kannst, um es irgendwann für deine wahre Passion einsetzen zu können.

Was meinst du? Kann dir das Mehrwert-Kosten-Verhältnis bei der bewussten Kontrolle deiner Ausgaben helfen? Wir freuen uns über deinen Kommentar!

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